Nationale Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie 2024
Die Nationale Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie der Bundesregierung unterstreicht die zentrale Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) und Start-ups bei der Modernisierung und Stärkung der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Ziel ist es, technologische Souveränität zu fördern und Abhängigkeiten von ausländischen Anbietern zu reduzieren.
Geplante Maßnahmen:
- Förderung von Schlüsseltechnologien: KI gehört zu den prioritären Technologiefeldern, ebenso wie IT-Sicherheit, Sensorik und Quantentechnologien. Diese sollen verstärkt national entwickelt und vorgehalten werdenTaylor WessingBehörden Spiegel.
- Integration von Start-ups und Mittelstand: Die Bundesregierung plant, kleine Unternehmen und Start-ups durch Abbau bürokratischer Hürden stärker in Beschaffungsprozesse einzubinden. Partnerschaften zwischen etablierten Unternehmen und innovativen Start-ups werden gefördertTaylor WessingSPD Fraktion.
- Beschleunigte Beschaffungsprozesse: Die Einführung von Vorfinanzierungen, langfristigen Planungen und Abnahmegarantien soll die Zusammenarbeit zwischen Staat und Industrie dynamischer und planbarer machenBehörden SpiegelSPD Fraktion.
- Spill-over-Effekte: Durch eine bessere Vernetzung von ziviler und militärischer Forschung sollen Synergieeffekte entstehen, die sowohl die Verteidigungsindustrie als auch andere Sektoren stärken könnenTaylor Wessing.
Diese Strategie wird ergänzt durch internationale Kooperationen innerhalb der EU und NATO, um eine resiliente und souveräne Verteidigungsindustrie in Europa zu schaffen. Insbesondere in Hinblick auf die geopolitischen Herausforderungen, etwa den Ukrainekrieg, wird die Bedeutung der technologischen Unabhängigkeit betont
Gibt es Aussagen der CDU dazu?
Die CDU sieht die geplante Nationale Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie der Bundesregierung kritisch und fordert deutliche Nachbesserungen. Nach Ansicht führender CDU-Politiker wie Johann Wadephul und Friedrich Merz sind die aktuellen Ansätze der Ampelkoalition unzureichend, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands nachhaltig zu sichern.
Wichtige Positionen der CDU:
- Erhöhung der Verteidigungsausgaben: Die CDU fordert eine stärkere finanzielle Unterstützung der Bundeswehr. Das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro wird als unzureichend und falsch eingesetzt kritisiert. Die Union verlangt, dass mindestens 2 % des BIP dauerhaft in Verteidigung investiert werden, und dass diese Mittel ausschließlich für Ausrüstung, Ausbildung und Strukturen der Bundeswehr verwendet werdenDeutscher BundestagCDU.
- Fokus auf NATO-Ziele: Die CDU betont, dass Deutschland seinen Verpflichtungen innerhalb der NATO nachkommen muss, insbesondere bei der Modernisierung und der Entwicklung neuer Technologien. Dafür sei eine enge europäische Kooperation erforderlichCDU.
- Strukturreformen: Neben der Erhöhung des Budgets fordert die CDU effizientere Strukturen innerhalb der Bundeswehr und der europäischen Verteidigungszusammenarbeit. Es brauche ein „Lean Management“ und Standards, die eine effektive Integration der Streitkräfte ermöglichenCDUCDU.
- Forschung und technologische Führung: Die CDU unterstreicht die Notwendigkeit, in Schlüsseltechnologien zu investieren, um Deutschlands Position in sensiblen Bereichen wie KI und Cybersicherheit zu stärken. Dies soll nicht nur der Verteidigung, sondern auch der Innovationskraft der Industrie zugutekommenCDUCDU.
Die CDU sieht die aktuelle Strategie der Bundesregierung als eine vertane Chance, die Bundeswehr zukunftsfähig zu machen, und fordert eine umfassende Neuausrichtung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Gibt es schon praktische Beispiele dazu?
Praktische Beispiele im Rahmen der Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie (NSVSI) der Bundesregierung sind derzeit vor allem in den Bereichen Technologieintegration und Start-up-Förderung sichtbar. Die Strategie fokussiert darauf, Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Sensorik, elektromagnetischen Kampf und unbemannte Systeme zu stärken, wobei Start-ups eine entscheidende Rolle spielen.
Ein konkretes Beispiel ist die Arbeit des Cyber Innovation Hubs der Bundeswehr, der als Schnittstelle zwischen der Bundeswehr und der Start-up-Szene agiert. Dieser Hub entwickelt innovative Anwendungen wie KI-gestützte Systeme zur Datenanalyse, die für Entscheidungsfindungen in sicherheitskritischen Situationen genutzt werden können【26】【29】.
Darüber hinaus fördert der Bund über den Zukunftsfonds für rüstungsrelevante Start-ups die Entwicklung neuer Technologien. Damit sollen Start-ups in die Lage versetzt werden, langfristige Projekte für die Verteidigungsindustrie zu realisieren. Es werden zudem Maßnahmen zur Unterstützung von Vorausplanungen und festen Abnahmemengen getroffen, um die Zusammenarbeit mit jungen Technologieunternehmen zu erleichtern【27】【29】.
Diese Initiativen verdeutlichen, wie innovative Technologien durch die Einbindung agiler Start-ups schneller zur Verfügung stehen sollen, um die technologische Souveränität und Sicherheit Deutschlands zu stärken.
Welche Firmen aggieren in diesem Bereich?
Im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie gibt es eine Vielzahl von Unternehmen und Startups, die aktiv innovative Technologien entwickeln, insbesondere unter Verwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und anderen zukunftsweisenden Ansätzen:
- Helsing: Dieses Unternehmen ist ein Vorreiter im Bereich Defense-Tech und entwickelt KI-gestützte Lösungen für militärische Systeme wie Panzer und Kampfflugzeuge. Ihre Software wird aktiv in der Ukraine eingesetzt und in europäischen Projekten wie dem Eurofighter integriertdeutsche-startups.deInvestmentWeek.
- Quantum-Systems: Spezialisiert auf unbemannte Luftfahrzeuge (Drohnen) für zivile und militärische Zwecke, darunter auch Dual-Use-Technologien, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden könnendeutsche-startups.de.
- Arx Landsysteme: Entwickelt autonome Bodenfahrzeuge, die in gefährlichen Einsatzgebieten eingesetzt werden können, um Menschenleben zu schützen. Das Unternehmen ist ein Spin-off der Universität der Bundeswehr Münchendeutsche-startups.de.
- Auterion: Ein Betriebssystementwickler für Drohnen, das sowohl militärische als auch zivile Anwendungen bedient. Unterstützt von prominenten Investoren wie Eric Schmidt und der Diehl-Unternehmerfamiliedeutsche-startups.de.
- Rheinmetall AG und Krauss-Maffei Wegmann: Diese etablierten Unternehmen der Rüstungsindustrie entwickeln traditionelle und fortschrittliche Technologien, etwa für Panzer und andere militärische Fahrzeuge. Sie setzen zunehmend auch auf KI und DigitalisierungMordor Intelligence.
- Traversals: Analysiert mithilfe von KI große Datenmengen zur Erstellung von Lagebildern in Krisengebieten. Diese Technologie wird bereits in der Ukraine eingesetztInvestmentWeek.
Neben diesen Unternehmen gibt es auch zahlreiche Investoren und Forschungsprojekte, die neue Defense-Tech-Lösungen vorantreiben, darunter Drohnenschwärme, Cybersecurity und autonome Systeme. Diese Entwicklungen spiegeln den Trend wider, Dual-Use-Technologien zu entwickeln, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke geeignet sind
Welche aktuellen Stellenausschreibungen gibt es?
Aktuell gibt es zahlreiche Stellenausschreibungen im Bereich der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie, besonders in den Bereichen KI, Defence-Tech und Start-ups. Beispiele umfassen Positionen bei etablierten Unternehmen und Start-ups, die an zukunftsweisenden Technologien arbeiten:
- Helsing AI: Das erste europäische Defense-Tech-Einhorn sucht Fachkräfte im Bereich KI-Entwicklung für militärische Systeme wie Panzer und Luftfahrzeuge. Helsing arbeitet an Projekten wie dem Future Combat Air System (FCAS) und Eurofighter-ProgrammenInvestmentWeek.
- Traversals: Dieses Unternehmen spezialisiert sich auf KI-gestützte Datenanalyse für Krisengebiete und sucht Experten für die Entwicklung von Lagebildsystemen. Die Technologie wird bereits in der Ukraine eingesetzt und in Zusammenarbeit mit Airbus und Fraunhofer weiterentwickeltInvestmentWeek.
- Allgemeine Defense-Tech-Jobs: Auf Plattformen wie StepStone und Glassdoor werden zahlreiche Stellen angeboten, etwa für Hardware-Ingenieure, Datenanalysten und Projektmanager in Unternehmen wie Diehl Defence und HENSOLDTDefense Tech JobsStartup Jobs.
- Defence-Tech-Startups: Start-ups in Deutschland suchen innovative Köpfe, insbesondere für Forschung, Softwareentwicklung und Geschäftsstrategie. Rollen wie Chief Technology Officer (CTO), Systemingenieur oder Business Development Manager sind gefragtDefense Tech JobsStartup Jobs.
Eine gezielte Suche auf Plattformen wie StepStone, Startup Jobs, oder spezialisierten Verteidigungsportalen wie Defense Tech Jobs kann dabei helfen, passende Angebote zu finden
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